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Die Grüne Lüge – der Film

Am Samstag den 24. März besuchte ich die Sondervorstellung des Dokumentarfilms “Die Grüne Lüge” zum Thema Greenwashing mit anschließendem Talk von Werner Boote und Kathrin Hartmann. Ich bin mit einer bestimmten Erwartung in den Film gegangen. Aber entgegen der Erwartung – der Film war anders. Ich möchte berichten … 

Ich erwartete, dass der Film Bio-Produkte unter die Lupe nimmt und vielleicht weiß ich als Konsumentin am Schluss ein wenig mehr als vorher. Eventuell ändere ich danach mein Kaufverhalten im Alltag.  Eins Vorweg: Der Film hat mir viele Informationen gegeben, mit denen ich mich als Konsument sicherer bewegen kann und informierte Entscheidungen treffen kann. Gleichzeitig gibt er mir als Konsumentin/Bürgerin/Mensch auf diesem Planet nicht die Schuld und kritisiert nicht mein Konsumverhalten. Wie erfrischend – das bin ich gar nicht mehr gewohnt.

Wenn man mal darüber nachdenkt – natürlich! Ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn die Konzerne furchtbare Dinge tun. Das befreit mich nicht vom Mitdenken und meine Kaufkraft ist selbstredend ein Mittel, mich auf dem Markt wirksam auszudrücken. Mein Konsumverhalten werde ich also weiterhin nach meinen Werten richten, das steht außer Frage. “Die Grüne Lüge” hat mich allerdings darin unterstützt, meinen eigenen Weg zu finden.

Aber nicht jeder findet die Zeit, sich in solche Themen einzulesen und auch nicht jeder liest alle Inhaltsangaben im Supermarkt. Und das sollte auch OK sein. Deswegen, ganz unabhängig vom Konsumentenverhalten, dürfen Konzerne nicht den Freifahrtschein bekommen und dann sagen: “Selbst Schuld wenn du es kaufst!” Und doch sieht es gerade so aus. Für Palmöl werden z.B. indogenen Völkern das ihnen zustehende Land geklaut und Regenwälder niedergebrandt um riesige Monokulturen daraus zu machen. Es gibt kein nachhaltiges Palmöl. Trotzdem ist Palmöl in so vielen Supermarkt-Produkten enthalten, dass das Einkaufen zum Spießrutenlauf werden kann, wenn man es bewusst vermeiden möchte.

Aber abseits des Mikrokosmos in dem wir Konsumenten uns befinden, gibt es noch eine weitere, globalere Ebene – für mich ein negatives AHA-Erlebnis. Die Erkenntnis, dass wir immer noch in einer kolonialistischen Welt leben, die offiziell nur nicht so genannt wird.

Den Kapitalismus, in dem wir heute leben, kann man als Neo-Kolonialismus bezeichnen. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Mit dem Beginn der Neuzeit, Ende des 15. Jahrhunderts, während der Kolonialzeit, wurden Menschen versklavt und zur Arbeit gezwungen ohne faire Entlohnung. Und heute … ist es noch immer so. Nur merken wir in Deutschland nichts davon. Hier schaut “Die Grüne Lüge” hinter die Propaganda-Kulissen. Warnung, man wird ganz schön wütend.

Meine Wut richtet sich v.a. gegen die ganz Großen, wie Unilever, Nestlé, Proctor und Gamble, Mitsubishi, VW, RWE, General Electrics, die jeweils mit ihren unzähligen Untermarken auftreten – von Hugo Boss bis Swiffer.

Trotzdem macht der Film auch Spaß, denn zwischen Werner Boote und Kathrin Hartmann spielt sich ein witziges “Good Cop – Bad Cop” Szenario ab, wodurch die Materie gut greifbar wird und motiviert.

Ich möchte die Themen des Films nicht vorweg nehmen – das wäre zu schade, denn den Film sollte man wirklich gesehen haben und ihn möglichst allen Menschen auf der Welt empfehlen.

Für alle die jetzt Neugierig sind: Der Film ist noch auf Tour mit den Filmemachern, welche ich seeeehr empfehlen kann. Auf der Facebook Seite zum Film findet ihr mehr Infos & Termine.

Außerdem könnt ihr hier, das Buch zum Film “Die Grüne Lüge”,  von Kathrin Hartmann bestellen. Das Buch liefert noch mehr Hintergrundinformationen bietet als der Film.

Sollte Interesse an einer Schulvorstellung bestehen, ist dies möglich – bei Soulkino kann man Vorstellungen für Deutschland buchen (achtung für die Seite muss der Flash Player aktiv sein – alternativ schaut auf Facebook). In Österreich sogar mit der Anwesenheit des Regisseurs Werner Boote (hier Schulvorstellung in Österreich buchen).

Wenn ihr den Film schaut, würde ich mich über eure Meinung dazu freuen.


OG

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